Der Ökumenische Rat der Kirchen (oikumene.org)
Der Ökumenische Rat der Kirchen / ÖRK (auch: Weltkirchenrat; engl. World Council of Churches / WCC) wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet und gilt seitdem als zentrales Organ der ökumenischen Bewegung. Er ist ein weltweiter Zusammenschluss von derzeit 349 Mitgliedskirchen mit mehr als 560 Mill. Christen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten. Unter den zahlreichen Organisationen der modernen ökumenischen Bewegung ist er die umfassendste.
Mitglieder: Zu ihm zählen die Mehrzahl der orthodoxen Kirchen und der protestantischen Kirchen unterschiedlicher Tradition. Während die meisten ÖRK-Gründungsmitglieder europäische und nordamerikanische Kirchen waren, setzt sich die heutige Mitgliedschaft vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen. Finanziert wird er aber zu mehr als 80% durch die Beiträge europäischer Kirchen.
(Die römisch-katholische Kirche kann und will entsprechend ihrem Kirchenverständnis nicht Mitglied sein, genießt aber Gast-Status und arbeitet in Arbeitsgruppen mit. )
Selbstverständnis und Ziel: Ziel des Ökumenischen Rates der Kirchen ist es nicht, eine weltweite "Über-Kirche" zu sein oder die Gottesdienstformen zu standardisieren, sondern vielmehr die Gemeinschaft zwischen christlichen Kirchen und Gemeinschaften zu vertiefen, damit sie einander als authentische Ausdrucksformen der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche" erkennen können. "Die Autorität des Rates besteht nur in dem Gewicht, das er durch seine eigene Weisheit bei den Kirchen erhält." (William Temple)
Organisationsform: Dazu bietet der ÖRK einen Begegnungsraum in Form eines Netzwerkes, deren Zentrum die Vollversammlungen sind, die alle 7 Jahre tagen.. Die zehnte wird in diesem Jahr in Busan (Südkorea). stattfinden. Die laufende Verwaltung mit Sitz in Genf geschieht durch einen Zentralausschuss; geleitet und repräsentiert wird der ÖRK durch einen Generalsekretär. Zur Zeit ist das der Norweger Dr. Olav Dr. Fykse Tveit.